Montag, 14. Januar 2008

Auf nach Kiew...

Kurzerhand entschlossen und schon gehts los ... bevor wir hier die wirklich letzte Woche antreten und mit dem Abschied nehmen beginnen gibt's erstmal noch nen' Kurztrip nach Kiew. Heute Abend gehts los - wieder einmal ne' lange Nacht im Zug ;-) aber des kennen wir ja eh schon ...

Bis bald,
betty

Samstag, 12. Januar 2008

Der Countdown hat begonnen...

so Leute bereitet euch schon mal vor ... unsre restlichen Tage hier in Moskau sind schon fast an den Händen abzählbar ... ;-) bald sind wir zurück!


Das neue Jahr hat für uns gut begonnen - neue Möbel und netter Besuch aus Österreich - was will man mehr?!


naja gut ... es könnt ruhig etwas wärmer sein - wobei es lustig ist mal im Ö3 zu hörn dass es zuhaus bereits minus 6° hat und ziemlich kalt ist - hihi - hat uns ziemlich erheitert muss i sagen ... wenn man hier mal bei minus 18° rumläuft und der Wind bläst als wärs der letzte Tag überhaupt ;-) Das gute an dieser Kälte ist, dass der Himmel klar ist wie noch nie - hatten echt schöne Sonnentage jetzt dabei - strahlend blauer Himmel - soooo schön ...


Am Donnerstag gings ins' Swisshotel. Im 33/34 Stock befindet sich ne' Bar gennant Skybar - die Preise sind echt heftig dort aber die Aussicht entschuldigt alles - seht selbst:


Indem die Kälte uns nicht gerade dazu motiviert viel im Freien herumzulaufen werden jetzt Museumsbesuche immer häufiger - gestern gings bei mir in die alte Tretjakow Galerie - eine Galerie mit mehr als 100.000 Ausstellungsstücken russischer Künstler - alle aus der Zeit 11. bis 20 Jahrhundert. Die Bilder waren echt toll und die Zeit lief mir förmlich davon - um 19:30 wurde ich dann nach fast 4 Stunden in dem Museum rausgeschmissen - die Ikonensammlung in den unteren Stockwerken ging sich daher nicht mehr aus :-(

Für einen Studenten bietet die Stadt echt viel - in den meisten Museen zahlt man keinen oder echt nur geringen Eintritt und für das Ballett gibts' Studentenkarten um 20 Rubel!! - also geschenkt ;-)

Um das Angebot dann auch auszuschöpfen gings daher am Mittwoch gleich mal zu Tschaikowski's Nussknacker. Enge Strümpfe und unzählige Pirouetten ... die Zeit verging sooooo unglaublich schnell ... - hier ein paar Eindrücke:









tja und sonst? - Armin ist auf transsibirischen Gleisen unterwegs und hat uns wissen lassen dass es ihm gut geht und Gabi und ich haben beschlossen den letzten Trip am Montag zu starten - Ziel: Kiew! 3 Tage sind geplant und Zugtickets bereits in unsren Taschen - juhuuu!!!

soweit die Lage in Russland ;-)

kisses betty

Freitag, 4. Januar 2008

С новым годом! Willkommen im Jahr 2008!!

Rückblick auf unser Weihnachten fern ab der Heimat:
Indem uns schon viele unsrer Kollegen verlassen hatten, waren noch ca. 15 Leute hier um ein Weihnachten der etwas anderen Art zu erleben. Den ganzen Tag über war die Küche besetzt um ein vorzügliches Abendessen zu zaubern. Das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen. Zur Vorspeise gabs drei super-köstliche Salate mit Knoblauchbrötchen, gefolgt von einem scharfen Pastagericht und einem wahnsinns Schweinebraten mit Speckkraut. Und zur Krönung am Schluss: Bratäpfel, Bananen mit schwarz-weißer Schoki und einer leckeren Schichtenkreation aus Biskuit, Himbeeren und Vanillecreme. Nach diesem Genuss der Extraklasse waren unsre Bäuche rund und alle etwas müde. Der Wodka half aber beim Verdauen und es wurde ein netter, gemütlicher Abend, der sich bis zum Morgen hinzog. Indem unsre dejournajas Verständnis für den uns wichtigen Tag zeigten, konnten wir unser Fest in vollen Zügen genießen.

In den Tagen darauf wurden wir, einer nach dem andren, aus den Zimmern geschmissen denn die neuen Möbel zogen ein *G*
Indem gerade Gabi's Eltern da waren gings somit eben auf Sight-Seeing-Tour ...
Am 27. Dezember konnte ich dann meine Familie in Empfang nehmen und ihnen in vier Tagen so gut es eben ging "the Russian way of living" etwas näher bringen. Kreml, roter Platz, Rüstkammer, Alter Arbat, Universität, Sperlingsberge, Mausoleum, Museum des großen vaterländischen Krieges, Christi-Erlöser Kathedrale und und und ... - ein hartes Programm, das aber mit Bravour und Begeisterung erfüllt wurde. Obwohl die Zeit sehr begrenzt war glauben wir, dass wir unsren Lieben viel zeigen und ihr Interesse für diese unbeschreiblich interessante Kultur wecken konnten. Wir hoffen die Tage in Moskau bleiben ihnen immer in guter Erinnerung! ;-)

Nach dem Abschied hieß es erstmal orientieren - Silvester feiern war angesagt. Indem wir keine Karten für einen Klub gekauft hatten (manche warn für ca. 60€ zu haben), waren wir zu Beginn etwas ratlos. Ein Anruf erhellte unsre Planlosigkeit und schon stand ein tolles Abendessen (Gemüselasagne) mit zwei Österreichern, einer Südtirolerin und vier Holländern am Programm. Wiedermal im Genuss eines vorzüglichen Essens, war die Stimmung gemütlich und der Wodka kalt. Gegen 23h hieß es warm anziehen und los gings für ca. 9 Leute in Richtung Gorki Park. Gerade pünktlich (nach russischen Verhältnissen - denn die meisten Feuerwerke gingen um 00:15 los ;-)) hatten wir von der großen Brücke aus einen super Überblick über die vielen bunten Funken die das neue Jahr begrüßten. Viele Russen blieben kurzerhand mit den Autos auf der Straße stehen, stiegen aus und so war auch auf der Brücke reges Treiben. С новым годом hieß es von allen Seiten und die gute Laune war ansteckend. Nach dem ausgiebigen Spaziergang in der Kälte ging zurück ins Heim, wo die Wachleute ebenfalls das neue Jahr begrüßten. Mit einem Handkuss und einem fröhlichen "c новым годом" trotzten wir der Kälte mit Glühwein und Tanzstimmung. Da unsre dejournajas ebenfalls mit Feiern beschäftigt waren hatten wir unsren floor ganz für uns *G* So starteten wir das neue Jahr in einer gemütlichen Weise!
Wir hoffen IHR alle zuhaus seid auch gut gerutscht! Fürs neue wünschen wir euch nur das beste - mögen eure Träume das beste tun um sich zu erfüllen und möge eure Gesundheit euch die Möglichkeit geben, das Leben und all seine Seiten mit einer guten Brise Humor und Ausgelassenheit zu erleben!

kisses,
betty & gabi

Montag, 24. Dezember 2007

Frohe Weihnachten!!!

Liebe Leute groß und klein - kurz an euch alle daheim:

Ein wunderschönes Weihnachtsfest, viele gesellige Runden und gemütliche Stunden!

Feiert schön, auch wenn wir euch dieses Jahr nicht Gesellschaft leisten, in Gedanken sind wir bei euch!



Drücken euch ganz fest!

Lots of kisses,
betty

Samstag, 22. Dezember 2007

Ein Weihnachten des Abschieds' und des Wiedersehens ...

Die letzten Wochen und Tage zeigten sich in einem vollkommen veränderten Bild ... es herrschte zum allergrößten Teil eine für diese location unheimliche Stille am Gang *G*
Die Vorlesungen und Seminare neigten sich dem Ende zu und wie es Studenten gern machen, warten halt alle bis auf den letzten Abdruck um alles fertigzustellen und mal zu lernen ;-)
(is' ja kein großes Geheimnis oder?)

So kams, dass alle am 10. Dezember ihr Projekt in "Doing Business in Russia" einreichen mussten - jeweils ca. zwei Personen erarbeiteten eine Art Markteintrittsstrategie und evaluierten den Markt und die damit verbundenen Chancen und Risiken für das gewählte Produkt. Am Wochenende davor war es schon still und in der Nacht von Sonntag auf Montag war es wie ausgestorben ... *G*

Nach der erfolgreichen Abgabe dieses papers trieb es uns Mädls (Silvia - Deutschland, Rita, Gabi und mich) auf den International Winter Basar, der von den Auslandsvertretungen allerlei Länder organisiert worden war. So gabs mal nen' kulinarischen Ausflug nach Indien, Pakistan, Amerika (hihihi),... es wurden vielerlei traditionelle aber auch moderne Sachen angeboten. Der Verkauf der Gegenstände war soweit wir das richtig mitbekommen haben mit einem Spendenabkommen verbunden. Die Ösi-Vertretung enttäuschte uns etwas - Regenschirme sind doch net so der Renner oder?! Das absolute Ass hatten die Schweizer im Ärmel - aufgrund ihrer Schokoangebote waren die belagert ... gibt's ja gar net ... :-)

Indem wir dann im Laufe der Woche die Stille nicht mehr so ganz ertragen konnten, gings am Donnerstag ins Propaganda. Am nächsten Morgen wurden wir dann durch eine traurige Nachricht geweckt. Gabi's Oma war plötzlich gestorben. Ein herzliches Beileid an dieser Stelle an die gesamte Familie Ambros ...

Um richtig Abschied nehmen zu können, trat Gabi daher am Sonntag den Heimweg an. Und indem meist eine schlimme Sache net allein kommt, wurde ihr am Flughafen, kurz vorm Flug, noch die Geldbörse mit Kreditkarte, Bankomatkarte, Handy-Sim Karte und ca. 1000 rub. gestohlen. Sie kam zum Glück aber sonst gut nach Hause und es geht ihr wieder besser. Die Kosten für den Heimflug werden von der Reiseschutzversicherung getragen und auch die Karten sind wieder neu in Gabi's Händen.

Nachdem Gabi am Sonntag heimflog, besuchte ich mit den österr. Mädls Rita und Christl den Ismajilovski Souvenir Markt - der is sooooo rießig und es gibt soooo viele schöne Sachen dort, sodass ich gar nicht wusste was ich eigentlich kaufen soll. Obwohl ich kein so großer Fan dieser russischen Püppchen (матрёшка - dt. Matroschka) bin, weil sie für mich wieder mehr zur Kategorie "netter Staubfänger" gehören, fanden sich dort einige soooo schön bemalte Exemplare, dass ich mir wohl doch nochmal überlegen muss, ob nicht vielleicht doch eine im Koffer Platz haben könnte ;-)

Die darauf folgende Woche war von Prüfungen gekennzeichnet. In der Küche fanden sich erstmals Leute mit Unterlagen bzw. Notebook, die ihr Wissen und Termine austauschten und versuchten sich in kürzester Zeit - so gut halt möglich - vorzubereiten.

Für mich war Dienstag dann der wohl stressigste Tag, den ich hier je erlebt hab'. Gegen Mittagszeit gings zur Russisch-Klausur, danach war Project-Defense angesagt. Nachdem ich das paper von mir und Gabi erfolgreich verteidigt hatte, hieß es noch schnell Abschiedsgeschenk für die russ. Prof's organisieren. Da wir eigentlich dachten wir würden die Damen nach der Prüfung noch einmal treffen, waren wir etwas unvorbereitet in Sachen "goodbye" und der Tag wurde noch voller als ohnehin schon. Schnell ein Erinnerungsfoto drucken lassen, Blumen kaufen und zurück in die Uni. Gott-sei-dank war das Glück dann auf unsrer' Seite und wir konnten unsre russ. Prof. noch am Eingang abfangen und ihr die Geschenke überreichen. Danach gings auch schon zur nächsten Prüfung - Brand Management stand auf meinem Plan. Gegen 21h abends war ich dann im wahrsten Sinn des Wortes FERTIG *G*. Das erste Mal setzen und Essen genießen an dem Tag. - Schön war des' ;-)

Indem am nächsten Tag dann Spanisch angesagt war und mein Wissen schon sehr eingerostet ist, hieß es die Nacht nutzen und Vokabel pauken. Während die ersten schon in Feierstimmung waren weil ihre Prüfungen vorbei waren, versuchte ich mich zu konzentriern - echt nicht leicht!! *G* ... Die Prüfung war dann aber schnell vorbei und alles ging gut. Von der einen in die nächste, gings zum nächsten paper defense in Trade Marketing ... und dann endlich hieß es: "es ist vollbracht" *G* - Die Prüfungen sind vorbei und das Semester ist nach derzeitiger Aussicht gut und erfolgreich bestanden.

Um mal wieder etwas Abstand zu dem Lernzeug zu bekommen (*g*) ging's am Donnerstag ins Mausoleum. Nachdem wir das umständliche Prozedere mit "was darf da mitrein und was nicht" hinter uns hatten (an alle die Lenin auch mal besuchen möchten: Tasche sollte man abgeben, Kamera und Handy sind ebenfalls nicht erlaubt!) marschierten wir an der Kremelmauer, an den Gräbern berühmter Kommunisten wie Stalin, Breschnew und Andropow, sowie an den Gräbern des ersten Mann im All - Juri Gagarin - und des Schriftstellers Maxim Gorki vorbei. Indem hier aber nicht nur Russen begraben wurden fand sich dort auch der Amerikaner John Reed, der das Werk "Zehn Tage, die die Welt erschütterten" (Buch über die Oktoberrevolution) verfasst hatte. Lenin selbst wird streng bewacht. In einer Linie angestellt darf man eine Runde um ihn gehen - stehen bleiben empfiehlt sich nicht. Lenin wurde nach seinem Tod 1924 für die Nachwelt konserviert - obwohl es nicht in seinem Sinn gewesen wäre. An der Konservierung arbeitet anscheinend ein ganzes Labor, das ihn regelmäßig nachbehandelt. Gerüchte, dass man Teile seines Körpers durch Wachs ersetzt hat, werden heftig bestritten. Am besten selbst ein Bild davon machen ;-) - Der Besuch ist soweit gratis - einzig für das Hinterlegen aller Gegenstände die nicht mit rein dürfen, ist zu zahlen.

Indem die St Basilius Kathedrale sich auch gleich anbot (steht ja so gut wie gleich daneben *G*) und ich bisher dieses berühmte Gebäude nur von außen gesehen hab - ging's dieses Mal rein.
Gebaut wurde die Kathedrale im Auftrag von Iwan IV (Iwan der Schreckliche). Der Legende nach wurde der Architekt Jakowlew nach Vollendung des Baus (ca. 1561) gefragt, ob er in der Lage wäre, nochmals eine so schöne Kathedrale zu bauen. Als er antwortete, er könne eine noch viel schönere Kathedrale errichten, ließ ihm der Zar ihm die Augen ausstechen, damit er nicht anderswo etwas von vergleichbarer Schönheit errichten könnte. Die Kathedrale hat - wie sicher viele von euch wissen (gibt ja eh so viele Fotos davon) neun Hauptkuppeln, die sich in Aussehen und Farbgebung unterscheiden. Die Kathedrale selbst ist ausschließlich aus roten Backsteinen erbaut. Ursprünglich war die ganze Kathedrale weiß und alle Kuppeln mit Blattgold beschichtet. Während zahlreicher Restaurierungen im 16 und 17 Jahrhundert wurde die Kathedrale aber immer wieder neu gestaltet.

Fazit des Besuches: Von außen beeindruckend ... von innen aber enttäuschend - der Besuch lohnt sich also nicht wirklich. Die Wandmalereien sind extrem kitschig - ein Drittel der Kathedrale ist zurzeit ne' Art Baustelle oder so und ansonsten gibt's net viel außer einen Souvenirstand nach dem anderen! - Besser die Zeit für was andres nutzen zB einen Kaffee im GUM ;-) - Das Kaufhaus mit einer Fläche von ca. 75.000 m² und geschätzten 30.000 Besuchern am Tag ist schon sehenswert .... auch wenn die Angebote dort eher für dicke Geldbeutel sind *G* - Den Eintritt den man sich aber bei der Basilius Kathedrale spart kann man schon für ein Getränk herziehen ;-)

Donnerstagabend gings dann in ein Restaurant - kleine Weihnachtsfeier *G* - aber eigentlich mehr Abschiedsessen, denn alles Gute hat leider mal ein Ende und das Semester neigt sich dem Ende zu :-( ... Louis (Franzose) hatte sich darum angenommen einen Tisch für 30. Leute aus dem Dormitory zu reservieren. Indem die russische Bedienung leider meist nicht für eine so große Anzahl an Personen gewappnet ist, wurde der Abend ein sehr spannender *G*. Das Essen war echt gut - es war halt nur eine Frage der Zeit bis man etwas bekam. *g* -> eine anspruchsvolle Geduldprobe pur für einige hugrige Münder ;-) Das letzte Essen wurde ca. 3h nach Bestellung serviert. In diesen 3h waren schon viele Flaschen Wodka, viele Liter Bier und einige Flaschen Sekt geflossen. Die Stimmung war gut - bis auf das Chaos beim Zahlen. Indem es in Russland nicht möglich ist, dass Personen die auf einem Tisch sitzen getrennt zahlen, sondern immer nur eine Rechnung erstellt wird, war das Wirrwarr ja schon fast vorprogrammiert. Einige verließen das Lokal nach ca. 2h Wartezeit und wechselten zu McDonalds um in den Genuss eines Burgers zu kommen. Jene die dann übrig blieben mussten halt leider für den Differenzbetrag aufkommen, was dem Abend nun einen kleinen bitteren Nachgeschmack verleiht. Im Anschluss ans Essen gings für einen Teil der Truppe nach Hause, für andre ins Propaganda.

Am Freitag absolvierten einige wenige noch die allerletzte Prüfung und dann hieß es Abschied nehmen, denn die ersten verließen uns. Es ist schon ein wahnsinnig komisches Gefühl, wenn man die Leute dann aus der Tür wandern sieht, bepackt mit ihren Sachen und man weiß ... heut Abend läuft man ihnen nicht mehr über den Weg ... Man wächst schon zusammen mit den Monaten und dann geht's so schnell ... zum Glück gibts ja viele Wege um in Kontakt zu bleiben und wer weiß ... viele Wege führn' nach Rom - warum sollten sie dann nicht auch zu einem Wiedersehn' führen?!

Samstagabend wurde nochmal eine gemütliche kleine Runde gestartet, um Viki und Sandra zu verabschieden. Indem Gabi gestern Abend zurückkam, war auch sie diesmal mit dabei.

So leeren sich die Räume und ein kleiner, feiner Kern bleibt übrig um sich auf Weihnachten einzustimmen und Pläne zu schmieden, was wir denn anstellen könnten. *G*
Von unsren deshournajas gabs nen kleinen Christbaum für den common room (siehe Foto) und neue Möbel - im common room endlich bequeme Sessel!!! Juhuuu!!! und für die Zimmer gibts' neue Betten, neue Tische,... - Ein nettes timing ;-)

Tja ... und bei mir und Gabi steht nun Besucher-in-Empfang-nehmen am Programm *G* - Gabi's Cousin ist bereits mit Freunden in der Stadt. Ihre Eltern folgen morgen (Sonntag) und meine Familie werd ich am 27. Dezember nach doch langer Zeit mal wieder drücken dürfen.

Der letzte Monat unsres Aufenthaltes beginnt ... und wir sind gespannt was er noch bringt *G*

Euch zuhause wünschen wir FROHE WEIHNACHTEN! Ein wunderschönes Fest, tolle Stimmung, nette Geschenke und gesellige Stunden!!!

Веселое рождество!
betty

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Advent Advent ...

Haben euch natürlich noch nicht vergessen - aber wie das Leben so spielt kommt unverhofft oft ...

Also ein Rückblick: Nach unsrer Tour in einige russische Städte (es heißt ja immer Moskau sei nicht Russland) - hieß es erst mal "back to reality" denn die nächste Prüfung stand an in Organizational Behaviour. Indem wir vermuteten dies wär die einzige Klausur die möglicherweise nach dem gewohnten, annähernd österreichischen Standard ablaufen könnt, setzten wir uns mit den Zetteln zum Lernen ins Bett und tratschten im Endeffekt über Gott und die Welt. Um 4h Früh beschlossen wir dem "Lernen" ein Ende zu bereiten - hatte ja eh kaum Sinn. Am Morgen bereit zur Klausur und noch die must-knows ausgetauscht um doch etwas gerüstet zu sein, trafen wir auf unsre russischen Kollegen, die uns getrost versicherten "It is all about cheating". Beruhigt gings zur Klausur, die schlussendlich mit Bravour gemeistert wurde ;-)

Am Freitag hieß es natürlich erstmal das nächste bestandene Exam feiern - und ab gings in die "Fabrique" von den 20 Leuten die hineinwollten schaffte es ca. die Hälfte. War ein gemütlicher, lustiger Abend - waren ja schon lang nimma dort gwesen *G*

Am Samstag hieß es chillen und ausschlafen. Total unmotiviert die Dorm-Wände zu verlassen und raus in die Kälte zu gehn, machten wir uns gemütlich den ersten schönen Glühwein der schlussendlich zwar mehr zum Punsch wurde aber ... egal ... Hauptsache gschmackig ;-)

Gut aufgeheizt waren wir dann auch schnell gestylt und ab gings in die nächste Partynacht.

Aufgrund dieser überraschenden Wende am Samstag Abend gabs am Sonntag keine großen Touren sondern nur ein gemütliches Schlendern auf der Hauptstrasse Moskaus - der "Twerskaja", die von Twer direkt in den Kreml führt, daher auch der Name ;-)

Die rießen Straße war der erste Teil einer Verbindung nach Westen und ins Baltikum sowie die erste steingepflasterte Straße in Moskau, da Peter der Große zu damaligen Zeiten natürlich würdig in seine Geburtsstadt einreisen wollte. Damals sind hier zahlreiche Paläste, Hotels und Geschäfte entstanden. Die Straße, die früher in etwa eine Breite von 20 Metern aufwies, wurde unter Stalin auf 42 Meter vergrößert. Indem auch die meisten Zaren bei ihren Reisen immer wieder diese Straße passierten, hatte sie auch den Spitznamen "Zarenstraße" - irgendwie logisch oder? *G*
Tja ... soweit so gut ... nach einem guten Stückchen schlendern zog es uns Mädls (Sandra, Vicky, Christl, Gabi, Betty) aber dann doch noch in eine Schokoladniza ... dem Ruf der Schokolade folgt man halt einfach zu gern *g*

Am Mittwoch gabs dann eine weitere Runde auf der Twerskaja - eine unsrer liebenvollen, geduldigen russ. Prof's führte uns a bisi rum ... rein gings zB in den Feinkostladen Jelissejew - der eines der allerersten Geschäfte in Moskau war und sich zum Edelshopping entwickelte; das Gebäude ist wirklich sehenswert - die Einrichtung und Wände einfach wunderschön. Indem mich persönlich jedoch starker Schnupfen quälte war das schönste am ganzen Rumgang der Gang in die Apotheke *G*

Mit Medikamenten "gepimpt" gings dann am Donnerstag nach einer Shoppingtour in den alten Zirkus Moskau's, der nach dem berühmtesten Clown Russlands Juri Nikulin benannt ist. Zu sehn gabs am Anfang unzählige Tierchen, mit denen Kinder und andere Freiwillige posieren konnten. In der Show selbst kamen dann jedoch weniger Tiere dran' - einzig ein paar Hündchen und Äffchen - die einem großen Stress was das Wechseln der Kostüme anbelangte, ausgesetzt waren; Ansonsten gabs typische akrobatische Darbietungen; Erwähnenswert ist hier vielleicht auch noch, dass das "Zirkuswesen" in Moskau nicht wie daheim ist - während bei uns der ein oder andere Wanderzirkus mal sein Zelt aufbaut, findet man den in Moskau in einem fixen Gebäude. Die Clownereien waren hier schon im 17. und 18. Jahrhundert sehr beliebt; Alles in allem wars ein netter Abend der etwas anderen Art;

Am Freitag gings dann wieder richtig los - Geburtstagsfeiern von 3 Leuten standen am Programm - Rita aus Wien (die uns mit ner Sachertorte nach Strich und Faden verwöhnte - mmmmhhhhh - siehe Foto), David aus Deutschland und Rasmus aus Dänemark; Nach einem gemütlichen, lustigen Einstimmen im Heim gingen die ersten schon ins Bett als andere wieder in das Klubleben starteten. Zielklub war wieder Sorry Babushka - weils wir wussten dass dort alle von uns ohne Schwierigkeiten reinkommen würden. Wie's der Zufall so will feierte der Klub auch grad seinen Geburtstag und die Runde war perfekt *G* - Getanzt, gefeiert und hochgelebt wurde wieder bis in die frühen Morgenstunden, wo das lustige Treiben bei der ein und der anderen Eierspeise ausklang.

Am Samstag war Stille am Gang, in den Zimmern, in der Küche, einfach überall - total erschöpft aber mit nem Lächeln über den letzten wirklich tollen Abend auf den Lippen erholten sich alle gründlich.

Am Sonntag war Essen beim Japaner mit unsrer zweiten russ. Prof. angesagt - wieder einmal legte sie mir ans Herz doch mehr Wodka zu trinken, weil nur dieser würde mir bei meiner Verkühlung helfen *G* - ein gutes Essen genossen und überrascht von dem lieben kleinen Geschenk das sie für uns hatte (bekamen alle ein kleines, dünnes Buch mit ner Mini-Geschichte weil wir im russ. Unterricht beinahe jedes Mal eine neue Geschichte/Sage/Legende aus den unterschiedlichsten Gegenden durchnehmen, die wir dann bis zur nächsten Stunde lernen und mündlich in eigenen Worten wiedergeben - hilft wirklich beim formulieren, Wörter lernen und sprechen!!)
Da ja auch der erste Adventsonntag anstand trafen sich 6 Mädls (Gabi+ ich - Österreich, Chistl -Südtirol, Vicky + Silvia + Susi - Deutschland) zum Kekse backen.
Mit ner gewaltigen Portion Fantasie was das Abwiegen anbelangt machten wir uns ans Werk - bei Gabi und mir standen Vanillekipferl, Zimtsterne und Cornflakes-Schoko-Kekse am Programm. Die andren entschieden sich für nen bunt verzierten Mürbteig und ebenfalls Zimtsterne.

Mit Mehl und Teig bekleckert, in guter Weihnachtsstimmung und drei Glühweinflaschen später waren die Kekse fertig. Zum Verkosten trafen wir uns dann im common room bei einer neuen Flasche Glühwein (diesmal wieder zum Punsch umfunktioniert) um eine Kerze anzuzünden. Haben zwar keinen Adventkranz aber melancholische Stimmung kam schon auf ... vielleicht sogar mehr als zuhause bei einem Kranz - irgendwie schon komisch wenn man dann an Sachen denkt die daheim ganz anders ablaufen und irgendwie so selbstverständlich geworden sind, dass man sie in der gewohnten Umgebung kaum schätzt ... und kaum ist man weg, merkt man wie sehr man doch an diesen kleinen Traditionen hängt *G*

Wir hoffen ihr hattet einen schönen ersten Adventsonntag und wünschen euch schon mal nen braven Nikolaus (bzw. nen nachsichtigen Krampus für all jene unter euch, die vielleicht net so brav warn ;-)) - wir werden auf den heuer wohl verzichten müssen ... (is' ihm wohl zu kalt ;-))

besinnliche Küsschen nach Hause,
betty

Montag, 19. November 2007

4 Städte ... 4 Tage ... 6 Leute

So bevors richtig los geht mit dem Reisebericht über einen der besten Trips ever erst noch ein Nachtrag zu den Sachen, über die wir noch nicht berichteten:
am Freitag - 09.11 gings ind' Vokabar - is eine kleinere aber doch feine Bar ;-)
am Sonntag besuchten wir - wiedermal ne Mädlsrunde (Gabi, Rita, Christl, Viki und ich) Lenin's Landsitz - liegt ca. 32km südlich von Moskau - dort hatte der große Revolutionär seine letzen Lebensjahre verbracht - zum sehn gabs in dem riesen Anwesen neben dem großen Park und einigen Statuen auch noch seine Bibliothek, sein Ess-/ Abeits- und das Schlafzimmer (von ihm, seiner Schwester und seiner Frau - natürlich alle in einem eigenen wie's sich für die Zeit damals ghört hat); im Trauerraum ne Totenmaske (Abdruck seiner Hände und Totenmaske und die Trauerschärpen) und in der Garage Lenins Rolls-Royce - ein absolut geiles Gefährt! Das Auto war mit Schneeketten und Ski ausgerüstet um auch im Winter einsatzbereit zu sein (siehe Foto); und um es auch in Kriegszeiten betreiben zu können wurde es mit Alkohol betrieben (bis zu 40km/h); In nem' kleinen Pavillon gabs dann noch Lenin's nachgebaute Kreml Wohnung zu sehn und dann gings mit dem gerade noch erwischten letzten Bus wieder heim;

so und nun zu den letzten Ereignissen:

Am MI Abend - um ca. 22h gings los -Sanin und Christiane (Wu'ler), Rasmus und Sune (zwei Dänen) und Gabi und ich: mit dem Zug gings auf nach Kasan in Tatarstan- eine Stadt ca. 750 km von Moskau entfernt; nach 13h Zugfahrt, die von den wohl lautesten Schnarchgeräuschen begleitet worden war, kamen wir an und auf gings zum MacDonalds um mal die Zähne zu putzen, Kleidung zu wechseln und uns frisch zu machen bzw. zu stärken; dann wurde das Gepäck verstaut und auf gings zum Sight-Seeing:
  1. Kreml - bekamen ne gratis Führung in der dort auffindbaren "Kul Sharif Moschee" und wurden eingeladen wieder zu kommen ;-)

  2. Nationalmuseum Tatarstans

  3. Peter- Paul Kathedrale


  4. Universität - hier studierten bekannte Persönlichkeiten wie Leo Tolstoi und Wladimir Iljitsch Uljanow (besser bekannt unter dem Namen Lenin ;-)) - zweiter wurde jedoch exmatrikuliert aufgrund seiner revolutionären Tätigkeiten während seiner Studienzeit

Danach gings Abendessen und wieder zum Zug - nach weiteren 9h erreichten wir Nischnij Novgorod - die Stadt war bis 1990 für Ausländer gesperrt da die Stadt u.a. der Rüstungsproduktion gewidmet war; weiters wurden in diese Stadt viele Dissidenten und Kritiker des russ. Systems, u.a. der Physiker und Nobelpreisträger Andrej Sacharow "verbannt"; 1932 war die Stadt nach dem dort geborenen Schriftsteller Maxim Gorkij (gegen dessen Willen) in Gorkij umbenannt; Indem wir mal genug hatten vom Zuggerüttel das die Nachtruhe doch etwas störte, gings auf Hotelsuche - hatten ja rein gar nichts im Voraus gebucht/ geplant sondern nahmen alles wies halt kam - beim ersten Hotel, in das wir wortwörtlich "reinschneiten" (Schnee begleitete uns einfach durch und durch) war das Personal doch etwas überrascht - und folglich gabs kein Zimmer für uns; total durchfroren trafen wir dann vorm nächsten Kreml *G* auf einen alten Mann der früher ein bedeutender Offizier im Militär war und jetzt in seiner Pension noch immer viele wichtige Ämter in der Justiz und dgl. einnimmt; dieser war so freundlich uns alle 6 in sein Auto rein zu quetschen (keine Ahnung wie das ging mit dem ganzen Gepäck ;-)) und uns zum nächsten Hotel zu fahren - dort gabs Zimmer für uns; Die Qualität war nicht gerade umwerfend aber es tat gut mal wieder zu duschen; Erfrischt gings wieder zum Sight-Seeing:

  1. Kreml - Panzerausstellung (siehe Foto), Kirchen, ewiges Feuer, Ausblick über die Stadt

  2. schöne lange Passage mit vielen Figuren - die war soooo süß/ schön - einzige Möglichkeit diese noch zu peppen wär der Verkauf von Glühwein/ Punsch/ etc. dort gewesen ;-)









  3. Restaurant indem eigenes Bier gebraut wurde
Total erschöpft gings zurück ins Hotel wo wir ausgiebig schliefen und Kraft tankten; am nächsten Tag wieder auf und zum Bahnhof - da wir diesmal keinen Zug hatten der in unsren Plan passte, hieß es Bus suchen; und das Glück war uns wieder hold und wir hatten einen der uns in 4h Fahrt zu unsrem nächsten Ziel "Wladimir" brachte; im Bus waren wir natürlich wieder total auffällig - während die Russen artig ruhig sitzen blieben, waren wir "lieben Ausländer" wiedermal mit allen elektronischen Sachen, die irgendwie in den Rucksäcken Platz gehabt hatten (Laptop, MP3 Player,...) sowie allen essbaren und trinkbaren (*G*) auffindbaren Dingen beschäftigt; In Wladimir machten wir nur kurz Stop:
  1. Spaziergang zur Demetrius Kathedrale von der keiner wirklich weiß wann sie gebaut worden war und die anscheinend viel Mystisches hat (wir merkten net allzu viel davon - aber es war dennoch nett mit ihr Bekanntschaft zu machen)

  2. Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale wo die Großfürsten gekrönt worden waren (manche von denen sind sogar noch in der Kathedrale - in einem mit Glas ausgestatteten Sarg kann man sie - jetzt halt nimma in voller Pracht weil die Zeit bereits ihre Spuren hinterlassen hat - bewundern oder auch küssen - wies' die russischen Besucher in der Regel machen)
Indems dann schon spät wurde, gings wieder zur Bushaltestelle und weiter mit dem nächsten Bus nach Suzdal - ein kleines, feines, wunderschönes Örtchen; diese Märchenstadt war schon Kulisse vieler Filme; auf 400 Familien kommen in der Stadt mit ca. 12.000 Einwohnern rund 40 Kirchen; indems schon finster war und der Schneefall doch sehr stark, machten wir uns rasch wieder auf Herbergssuche und wurden in Klostermauern fündig! Übernachtet wurde schließlich in Stadt-Mitte im Rizopolozhensy Monastery; erstmal angekommen wurde unser Abendessen (Borschtsch, Pelmeni, Blini, Wodka,...) für uns zubereitet, während wir gemütlich das Zimmer bezogen; gut gestärkt gings dann später noch einen Klub in der Nähe - mal ne richtig' russische Disco ;-)

Am Sonntag - der letzte Tag unsrer Tour - hatten wir dann schon etwas genug von all den Kirchen - immerhin hatten wir ja auch noch die letzte Nacht in Klostermäuern verbracht ;-) Um doch noch einiges zu sehn machten wir nen Spaziergang durch die Stadt, kauften neue warme Angorasocken und russische Schapkas, machten ne tolle Pferde-Schlittenfahrt und trafen unsre Kollegen (darunter auch da Armin), die das Wochenende in ner Datscha (Land-/Ferienhaus) verbracht hatten; Mit Sack und Pack gings dann abends nochmal Essen - fanden ein tolles Lokal indem wir die besten Empfehlungen der Bedienung und eine Flasche Medowucha (Getränk aus Honig, Wasser und Hefe) mit dem fast letzten Geld genossen; Die restlichen Rubl' wurden dann noch in eine 4stündige Busfahrt nach Hause investiert;










Resümee: 5% Planung (das Ticket nach Kazan ;-), 100% Spaß!!!!!


verschneite Grüße nach Hause,
Betty und Gabi