Mittwoch, 26. September 2007

Wochenrückblick

nach ner längeren Pause nun ein Überblick über die vergangenen Tage und deren Ereignisse (soweit ich es halt schaffe meine grauen Zellen zur Erinnerung zu bewegen ;-))

Also am Donnerstag nachdem wir 6h Russisch überlebt hatten (des geht schon um 8:30 los - so schlimm!!) ging's kurz Heim um uns zu stärken und dann in ner 3er Mädlsgruppe (Camille - Frankreich, Gabi und ich) ab in ein Viertel Moskaus genannt Stari Arbat (also Alter Arbat - wobei Arbat aus dem Arabischen kommt und soviel wie Außenbezirk heißt). Ist ein gemütlicher Teil Moskaus - mit großer Fußgängerzone, vielen Souvenirständen und Souvenirläden - war früher eine beliebte Wohngegend für den Adel und div. Künstler. Wir drei Mädls schlenderten auf Entdeckungstour auf dem heutigen Touristenspot etwas durch die Gegend, sahen uns 3 Kirchen an, darunter eine echt riesige (Christi Erlöser Kirche), die im Prinzip wiederum ne eigene Kapelle in der Kirche hatte. War grad ein großer Rummel dort weil es irgendeine spezielle Messe gab, die sogar mitgefilmt wurde. Der Abend verlief dann eher unspektakulär.

Am Freitag gabs dann wieder endlose Vorlesungen (deren Qualität um es noch mal hervorzuheben echt nicht besonders toll ist - zumindest bei den meisten), und unsre Lust noch länger auf der Uni zu bleiben war gleich Null. Beschlossen in den Gorki Park zu gehn um das schöne Wetter (sitzen nach wie vor mit Trägertops in der Uni und schwitzen, Winterjacke ist gut im Kasten verstaut, die Sonne scheint und das Herz lacht ;-)). Ist einer der bekanntesten Parks von Moskau und wie alles hier einfach riesig. Gibt sogar nen kleinen Vergnügungspark - die meisten Fahrdinger sehen aber eher aus als wären sie vor 50 Jahren vom Prater ausrangiert und hierher transportiert worden - also net so ansprechend. Gingen an den Rand des Parks, ans Ufer der Moskwa und genossen unsren ersten Sonnenuntergang hier in Russland so richtig ausgiebig.

Am späteren Abend mussten wir dann einfach noch kurz raus aus dem Heim. Unser Plan war es, den Abend ruhig anzugehen und einfach nur zu genießen. Entschieden uns dafür, mal das Hard-Rock-Café zu checken. Waren leider spät dran und es ging sich nur 1 Cocktail aus. Beim Heimfahrn dann die große Eile damit wir die letzte Metro so ca. um 1h noch erwischen. Rannten die Rolltreppen runter (die soooo wahnsinnig steil sind - es muss man erlebt haben - mit der längsten fährt man anscheinend sogar 5 min lang!!!) als die plötzlich abgestellt wurde. Wir zwei Mädls auf hohen Stöckeln unterwegs hatten echtes Glück vor und hinter uns einige starke Männer zu haben, die uns im letzten Moment noch erwischten und vor nem echt schlimmen Sturz beschützten.

Zu spät zuhause angekommen, ließen uns die Wärter nach einem lieben Lächelen, einem braven Bitte und Danke und Entschuldigung rein, wo wir dann die richtige Party fanden.

Boris (Franzose, gerade 21 geworden) feierte seine Pre-Birthday Party. Und der Wodka war in Strömen geflossen, während wir uns auf den Straßen tummelten. Mit unsrem Plan von einer ruhigen Nacht und großem Sightseeing am Samstag war's dann vorbei. Tranken kurz a Stamperl mit und dann ging's los ... die Leute außer Rand und Band - ein echter Zirkus, den wir live vorgeführt bekamen - die einen schlafen fast am Boden, die andren spielen verstecken, die nächsten kämpfen mit der Übelkeit am Klo, wieder andre findens lustig denen am Klo das Licht abzudrehen, .... -> betrunkene Männer ... echt schlimm ... aber war auch ganz lustig -> kamen dann halt erst gegen 4:30h ins Bett ... und am nächsten Tag dann klarerweise nicht ganz so früh aus dem Bett ;-)

Am Samstag ging's dann als Ersatzprogramm in den Ismajlowskij Park, der einer der weltgrößten Parks sein dürfte - schlenderten wieder etwas herum, aber so wirklich von den Socken gehaun hatte er uns nicht. Am Abend war dann großes Geburtstagsfeiern angesagt. Nach unsrer Übung machten wir gleich zwei große Portionen Apfelstrudel als "Unterlage" zum Fortgehn ;-) und dann ging's los - die halbe Etage war versammelt und trat den Weg in den nächsten Klub an - am Programm diesmal: "Sorry Babuschka" (Entschuldige Oma) - die Überraschung des Tages war dann, als alle ca. 25 Leute auch noch reinkamen (is' hier ja keine Selbstverständlichkeit! - gingen in kleinen Gruppen - immer gut Frauen-Männer gemischt hin und der Plan ging auf *G*)

Die Musik war mal ne total andere - richtige Lieder wie wir sie von zuhause kennen - tanzten und feierten die ganze Nacht und es war ne morts Gaudi wie man daheim so schön sagen würde. Mit schmerzenden Füssen vom vielen Herumgehopse ging's noch auf ein Burger-Frühstück zum MacDo und dann ans Eierspeise-Essen daheim ... und gegen 8 todmüde ins Bett.

Am Sonntag ging's dann nach einem "kleinen" Schocker für Armin und Gabi (war spät auf und hatte nichts gefrühstückt - schon gar nichts getrunken was ein echt großer Fehler gewesen war - die stickige, grausige Luft und die holprige Fahrt in der Metro taten dann ihr weiters und mir wurde richtig schlecht. Gerade als es zum Aussteigen war ist mir sooo schwindlig und schwarz vor den Augen geworden. Gabi hat mich dann am Arm genommen, aber kaum warn wir aus dem Wagon draußen haben meine Knie nachgegeben und mein Kreislauf schlapp gemacht. Nach ca. 1 Minute bin ich wieder zu mir gekommen und zu rasch auf, weshalb mir gleich wieder schwummrig wurde. Armin besorgte dann schnell RedBull und Wasser und nach etwas Pause ging's dann auch wieder)

Der Park in dem wir dann waren, war wohl der geilste Park den wir bisher je gesehen haben. Es war bei der ehemaligen Zarenresidenz genannt Zarizyno .... und soooo unbeschreiblich toll. Legten uns ins grüne Gras und genossen die Sonne, das Plätschern vom Springbrunnen, die Musik die gespielt wurde und beobachteten die 100.000 Menschen (siehe Fotos) die sich dort herumdrängelten. Eine solche Menschenmasse sieht man sonst vielleicht nur auf den Mega-Events (Festivals,....) aber in einem Park ... es war der Wahnsinn;

Nachdem das Wochenende dann doch bei allen einige Spuren hinterlassen hatte, gings am Montag nur in die Uni und dann war ein gemütlicher Abend daheim angesagt.

Am Dienstag musste die Ruhe dann aber wieder etwas weichen - Moskauer Oktoberfest (by Paulaner) war angesagt. Indem wir dann aber nicht in das gewünschte Lokal reinkamen (wiedermal zu viele Leute) - ging's in ne andere Bar, die aber auch total gemütlich war. Am Heimweg versuchte Gabi einem Dänen Walzerschritte und -gefühl beizubringen, was leider bisher jedoch gescheitert ist ... aber bis Neujahr is ja noch a Weilchen ;-)

Mitte der Woche war jetzt wieder Heimrunde angesagt. Der Tag war vielen Vorlesungen und der Abend den dazugehörigen Hausaufgaben (irgendwann müss ma ja mal beginnen ;-)) gewidmet. Am Abend wurde noch geratscht bis ca. 2:30 Früh und dann gings in die Federn.

Heute mussten wir dann ab 8:30 bis 11:20 wiedermal Russisch über uns ergehen lassen. Mittlerweile merkt man schon dass es hilft aber soooooo viel Russisch is glaub i echt net gesund;

Am Nachmittag widmeten wir Mädls uns dem Shopping und besuchten ein riesen Einkaufsgebäude gleich neben dem Kreml (Hosen, T-Shirts, Accessoires,...) - alles war dabei nur wieder keine passenden Winterschuhe ... zum Glück is noch wunderschöner Herbst (bunte Blätter, angenehme Temperaturen und jede Menge Sonne) hier und es eilt noch nicht so ...

So far so good ... bis zum nächsten Mal
beste Grüße nach Hause,
kisses betty

Mittwoch, 19. September 2007

Shopping Horror, Apfelstrudel und Studentenparty

Da uns der Großteil des Geschirrs weggenommen worden war, wurde der sonst gemütliche Sonntag in ein Shopping-Erlebnis der besonderen Art verwandelt. So zirka die ganze Etage an Austauschstudenten hatte sich nämlich genau diesen Tag ausgesucht, um sich mit den fehlenden Tellern, Besteckteilen, Pfannen, Gläsern, etwas Kleidung oder Essen auszustatten. (übrigens haben wir die andren Kochteile jetzt a wieder bekommen ;-)

Da viele den Samstag erneut für exzessives Clubbing genutzt hatten, machten sich ich und Gabi schon früher als die meisten anderen auf den Weg zu einem Einkaufscenter, das etwas außerhalb liegt, aber viele viele Bedürfnisse abdeckt (Geschäfte für alles und jeden und nen IKEA für die wichtigsten Dinge)


Beim Kleidungshoppen (T-Shirts, Mantel, ...) wurde uns bewusst, warum russische Mädls früh heiraten sollen (mit 25 gilt man hier anscheinend schon als alter Hase ;-)) - so aufgetackelt wie die immer sind, können die Eltern die Kinder wohl kaum lange finanziern. Schuhe (vor allem Stiefel, mit denen fast jede rumläuft) gabs ab 7000 Rubel (also ca. 200€) - erwähnt sei noch mal das Wort AB!! Haben sogar welche um 18.000 Rubel gsehn - echt schlimm. Kleidung is' hier wahrlich nicht billig und investiert wird wahnsinnig viel;


Als in einer Wirtschaftsvorlesung der Lektor meinte was man mit seinem Geld machen würde, wenn man viel hätte, meinte ein Russe er würde sich ein extra-teures Auto kaufen und damit rumfahren. Der Lehrer meinte dann, "und wenn du bereits eines hättest?" Die Antwort darauf??? Haaaa??? Habst ne Ahnung ....????

- Eh klar - noch eines kaufen, oder sogar noch zwei, denn wenn man Geld hat, dann muss man es auch zeigen - Tja und das tun sie hier auch die Russen ;-)

Das Hinfahren zum Einkaufen war der reinste Horror - brauchten ca. 1,5h damit wir hinkamen, waren in einem Bus eingequetscht, zwischen sooo unglaublich vielen Leuten, dass man sich echt nicht - und zwar kein bisschen - rühren konnte. So überbeladen hat man sonst echt noch nirgendwo gesehn. Mit unsren Winterjacken dazwischen war's die reinste russische Sauna!!!

Am Abend gab's dann noch a bisi Filmschaun mit den Kollegen und Kolleginnen und dann war Sendepause.

Montag ging's uns (mir und Gabi) echt gut - hatten erst um 15h Vorlesung und konnten uns so gemütlich ausschlafen, in Ruhe frühstücken und uns dann doch mal in die Uni begeben.

Nachdem unsre WU-Kollegen (und ein Kollege aus Krems um genau zu sein) uns letztes Mal mit einem tollen Essen verwöhnt hatten, wollten wir ihnen a bissal was zurückgeben und gingen ans Werk - am Plan stand natürlich "Austrian Apfelstrudel". Was daraus geworden ist könnts ja anhand des Fotos erahnen. Des Drum is aufgaunga - echt da Wahnsinn - der wor groß - gibt's gor net. Die Anwärter auf ein Stück warn aber an Anzahl ebensogroß und so war das riesen Ding auch schnell aufgeteilt und verspeist.

Dienstag war wieder ein langer, langer Uni-Tag. Da Armin bereits eine Stunde früher zuhause war, gab's diesen Dienstag eine echte Überraschung, denn als wir Mädls müde und erschöpft nachhause fanden, stand für uns ein Essen am Tisch - Echt toll so! Müssen an dieser Stelle erstens Mal ein Lob ausrichten, denn da Armin lernt täglich in Sachen Kochen und Essen dazu und schaffts schon uns etwas zu verwöhnen und zweitens gebührt hier großer, großer Dank unsren Müttern, die uns auf irgendeine Weise etwas Kochwissen vermittelt haben, dass wir super gut gebrauchen können und die uns fast täglich (oder zumindest am WE) immer mit den besten Schmankerln verwöhnen - Wir wissen jetzt wie sehr einen die tägliche Kocherei nerven kann ;-)


Nachdem Gabi und ich unter einer ziemlichen Verkühlung leiden (vor allem schnupfenmäßig), waren wir dienstags erst net allzu motiviert als Armin mit Karten für eine große Studentenparty im Klub "Zona" (der eigens nur für Studenten gemietet worden war) ankam. Indem dann aber ca. 20 Leute vom Stock hingingen und viel über den Klub gemunkelt worden war, beschlossen wir die nette Gesellschaft doch zu begleiten und unsa wocha'täun vorzuverlegen - schließlich wird uns ja immer gelehrt wir sollen weit flexibler sein - also warum mal nicht an einem Dienstag bis 6h Früh ausgehn?!

Der Klub hatte es dann echt in sich - schon beim Eingang sah man, dass es keiner wie die anderen war. Stacheldraht und Gitterstäbe zierten den Eingang, indem dann schließlich Männer als Sträflingswärter vor einer dicken Eisentüre standen, die alle paar Minuten mal aufging und max. 5 Pers. zur Kontrolle reinholte. Es wurde penibel genau auf alles geachtet und alles, das irgendwie nach Drogen aussah entfernt (so auch meine Notfall-Kopfweh-Tabletten)

Im Klub selbst gab's dann eine große Bar, um die sich eine Sitz- und Stehfläche drehte. Wenn man bestellt hatte und auf das Restgeld warten musste, kams schon mal vor, dass man da ne 1/2 Runde fuhr bis man es hatte und wer nicht auf sein Getränk geachtet hatte, der war dann zum Suchen veranlasst, da sich die Theke selbst ja nicht mitdrehte.

Die Kellner waren in Sträflingskleidung und der Boden mit durchsichtigen Plexi-Glas-Teilen durchzogen, worunter weiße Mäuse zu sehen waren (siehe Foto)

Neben der Bar gab's den ersten Dancefloor, auf dem es etwas gemütlicher zuging. Die Treppen rauf war's dann das Gegenteil - dort war's sooo laut ...


Die Jungs kamen aus dem Schaun gar nicht mehr raus, als sie die 4 halbnackten Mädls entdeckten; für uns Mädls gab's auch nen Tänzer, der aber vollkommen verhüllt tanzte. Ein bisschen getanzt und getrunken, stand dann noch ein Mädl auf der Theke und spazierte in einem durchsichtigen, roten Etwas und sonst nur mit String und Highheels zwischen den Getränken herum. Schön war die zwar unsrer Meinung nach gar net, aber seht halt selbst (Foto) Tja und der VIP-Bereich war im Prinzip ein einziges Puff (lt. Erzählungen - weil wir Mädls standen ja ohnehin net auf der VIP-Liste - was uns aber a reichlich egal war)


So ging's im Prinzip den ganzen Abend lang dahin - mit viel viel Tanz, bei manchen mehr - bei manchen weniger Getränken - tja und dem Armin lagen die Mädls wieder mal zu Füßen - der hat hier nen Lauf, der is echt unbeschreiblich ;-)


Gut erzogen wie wir sind, quälten sich Gabi und ich dann um ca. 9 aus dem Bett um 4h National Economy durchzudrücken. Der Saal war heut fast leer und wir kämpften mit der Müdigkeit auf Teufel-komm-raus - Durchgedrückt gab's noch schnell Mittagessen und dann ging's ab ins Bett.


kisses bez & gabi

Samstag, 15. September 2007

wochenende nr.3

so liebe Leute ... um euch auch mal unser Umfeld etwas zu zeigen, haben wir uns auf Entdeckungstour quer durch die Uni gemacht. Wollen euch hier einige Impressionen dieser Tour geben - mit dabei: Kiosk in der Uni (vor allem in Sachen Disketten!! - ihr habt euch nicht verlesen -hier gibt's echt noch Disketten zu kaufen! und in Sachen Beauty zu empfehlen ;-)), die Toiletten - die wir mittlerweile mit größter Überwindung in einem ruhigen Moment (dh. als mal die Rauchwolke etwas durchsichtiger war und nicht zig Raucherinnen am Klo waren) nun doch einmal getestet haben; Fazit: für den dringendsten Fall ok - aber wenn irgendwie möglich nach wie vor zu meiden;









Zum Thema Stundenplan ließ sich nun auch eine Lösung finden - mit viel Geduld und einigen Diskussionen geht's nun doch, dass wir den Financial IT Kurs belegen und so unsre ECTS erreichen. Das Ergebnis sieht nun so aus, dass wir 2 IT Kurse, 1 Spanisch Kurs im Selbststudium, Russisch, Doing Business in Russia und 3 weitere Wirtschaftskurse (National Economy, Labour Economy und Organisational Behavior) belegen. Die Kurse sind dann voraussichtlich fast alle bis zur 13. Woche (~November) beendet. Werden dann, wenns uns freut, ev. noch bei Logistic vorbeischaun (kommt auch drauf an ob wir die max. Punktezahl mit der wir unsren Stundenplan berechnet haben erreichen oder nicht - is so ne Art Notfall-Joker *G*)

Nachdem die letzte Vorlesung am Freitag (die nebenbei erwähnt echt grottenschlecht war weil die Vortragende mit der Einrichtung nicht vertraut war und wir aufgrund des nicht abzudrehenden Lichtes die projektierten Folien nicht lesen konnten und ihr Englisch nur zäh von sich ging) um einige Stunden früher beendet wurde ging ein "Run" auf die Küche los (Rush Hour in Sachen Kochen sind hier nix für schwache Nerven!!! - und schon gar nix aber auch echt nix für jene, die unter Platzangst leiden ;-)), der damit endete, dass uns ein Großteil des Geschirrs entzogen wurde, weil es manche Leute wieder nicht geschafft hatten ihr Zeug abzuwaschen. Die dejournaja wusch somit für sie ab und nahm die Sachen im Anschluss in Verwahrung - dies macht unsre Ernährung natürlich nicht gerade leichter (was man daran erkennen konnte dass es bei 80% der gesamten Belegschaft heut Fertiggerichte wie Pizza gab, wofür man weder Pfanne noch sonst sehr viel braucht)

Der Abend war dann wieder ein voller Erfolg. Nachdem wir Mädls nach dem Essen noch etwas relaxt hatten (ich mein Hals-und Kopfweh so gut es ging wegschlief ;-) - der Wodka anschließend half dabei irrsinnig!!! - with thank's to "Bambi" der mit sein Allheilmittel zur Verfügung stellte und mich so ausgeh-fit machte) und Armin seine connections zu den russischen Mädls im 14. und 15. Stock gepflegt hatte, gings per Privattaxi (einmal den Daumen an der Straße zur Seite gestreckt und schon stehen 10 Autos da, mit denen man zu verhandeln beginnt) in den Klub "Fabrique", der zu den Topklubs gehört und echt kaum Wünsche offen lässt- eine große, gemütliche Chillout-Area, eine gepflegte Einrichtung, ein großer Dancefloor mit guter Musik, eine nette Bar mit guten Getränken und akzeptablen Preisen, hübschen/willigen und nicht schwer zu überzeugenden Mädls für die Jungs und einige weitere neue Moskau-Besucher für uns Mädls, die auch etwas besser anzuschaun warn als die Russen,...
Einziges Manko am Klub war die Face-Control am Eingang, da so ca. 7 Leute von uns nicht rein kamen (vor allem Russen selbst - da der Klub lt. Beschreibung nicht unbedingt für diese ausgerichtet scheint: "Der Klub „Fabrique“ gehört sicher nicht zu den Orten, die ein normaler Moskauer besuchen würde. Hier trifft sich die Oberklasse, trinkt ein Glas Wein, isst und tanzt bis zum frühen Morgen.")

Indem wir zu den glücklichen gehörten, die ohne jegliche Probleme rein kamen, genossen wir die Atmosphäre bis morgens, 6h Früh. Zurück im Heim gab's erstmal wieder ein ausgedehntes Frühstück mit Eierspeise (+ Speck), Chicken-nuggets, Pizza, Tee, etc. - je nach Vorliebe und Notwendigkeit ;-)

Heute um 2h Nachmittag aufgestanden gab's erneutes Frühstück, aber diesmal nach besseren Maßstäben (Müsli, Joghurt, Brote, ...) und um 3h wurden wir bereits wieder von russischen Studenten abgeholt. Bei dieser Exkursion erkundigten wir einige Sehenswürdigkeiten wie Cathedral of Christ the Saviour (siehe Foto), Park kultury, Peter I. monument, Gorky amusement park, ... per Schiff entlang des Moscow-river. Endstation war bei einer Schisprungschanze + Schilift (Mini-Schiparadies für Russen ;-) Nicht zu vergleichen mit unseren Schigebieten!!!). Weiter ging's dann zur Moscow State University, die eine Fläche von fast 206ha einnimmt und ca. 80.000 Personen - Studenten, Forscher, Lektoren, ... - beschäftigt. Echt ein imposantes Gebäude, dass aufgrund seiner Größe schon fast als eigene City in der Metropole gesehen wird.

kisses betty

Donnerstag, 13. September 2007

riskante party

... etwas müde noch von gestern überwinde ich mich nun doch euch einen kleinen Auszug aus der letzten überraschenden Partynacht (wocha'täun wurde doch was ;-)) zu geben.

wurden ganz überraschend gegen 00:30 von unsren Zimmernachbarn und Badezimmerteilhabern (teilen uns ein Bad zu viert) dazu eingeladen, der schon gut gestimmten Gesellschaft beizuwohnen. Indems von den Nachbarn kam und Nachbarschaft ja gepflegt werden soll, entschieden wir uns dazu dieses Angebot anzunehmen.

Auf die Nachbarschaft mit nem Stamperl Wodka angestossen ging die Feier auch schon los und es kamen immer mehr Leute, bis in dem kleinen Zimmer kaum noch Platz zu sitzen war.

Die Stimmung war wahnsinnig gut - alle gut gelaunt und wir kamen aus dem Lachen kaum noch raus - einzig Leute die an die Tür klopften um rein zu kommen, versetzten uns immer wieder kurz in eine angespannte Haltung - denn es könnte ja auch die dejournaja sein, von der wir dann anständig Ärger bekommen hätten - die letzte Warnung (siehe letzten Blog) war ja doch sehr eindeutig und kaum miss zu verstehn.

Hatten aber Glück und sie ließ sich den ganzen Abend lang nicht blicken - so wurde erneut nach Wodka gesucht, Bier genossen und vor dem Schließen der Heimpforten noch nachgekauft, getanzt, gesungen, gespielt, gelacht und das Leben einfach wieder mal genossen.

War dann ca. 4h Früh als wir endlich ins Bett gingen. Noch total überdreht und in Partystimmung gelang es uns natürlich nicht einzuschlafen, weshalb noch einige Zeit danach gekichert und getratscht wurde.

Die Ernüchterung kam dann um 8h Früh als es schnellstens Aufstehn und in die Uni eilen hieß, denn um 8:30 gab's wieder Russisch für 4 Stunden. Alle noch ein flaues Gefühl in der Magengegend, das T-Shirt nach Rauch stinkend und die Gedanken im Bett saßen wir dann drin und wurden zum mitmachen animiert. Riesig war die Freude als es endlich überstanden war - daheim dann erstmal frühstücken und dann ab ins Bett.

Tja ... der Tag somit hat nicht viel übrig zu Berichten, hatten ja die letzte Nacht schon zum Tag gemacht ;-) Darum hier nur noch einige Impressionen für euch:

Mittwoch, 12. September 2007

mitte der woche...



und keine Feier zum "wocha'täun" wie man daheim so schön sagen würde. Nachdem jetzt einige Dänen anscheinend verwarnt worden sind und Bericht an deren Botschaft und Uni ging, wird's heut wohl nix mit dem ein oder anderen Schlückchen zur Abhärtung (mittlerweile is ja schon kälter gworden - aber Sonne scheint ;-) ... heut wurd uns sogar gsagt dass der Balkon nur zum Rauchen da sei und für sonst nix weil "letztes Jahr einer Pisi-Pisi vom Balkon gemacht hat und das zu unserer Verwunderung ein Österreicher war" (Zitat von der Chefin vom International Office) *G* - unsre Landsmänner - einzigartig wie immer ...

Warn in den vergangenen zwei Tagen ziemlich beschäftigt sodass sich nicht viel Neues für euch ausging - scheint aber so, als wärd' eh ihr auch etwas kommentier-faul ;-)

Am Montag gab's eigentlich nicht viel Aufregendes, etwas Russisch-Vorlesung zur Abwechslung *G* und Ärger mit anderen Kursen - vor allem bei Gabi und mir sind die Schwierigkeiten nach wie vor nicht aus dem Weg geräumt. Indem wir ja auf unsre Credits (ECTS - jeder Kurs bringt eine gewisse Anzahl an Punkten, die vorgegeben sind und je nach Uni erreicht werden müssen) kommen müssn' und so viele Russisch Stunden (Gabi+Betty 16/Woche, Armin 18/Woche) belegen müssen bleibt ja net viel Zeit. Wir zwei Mädls quälten uns daher bereits um 7:30 aus dem Bett um die erste Vorlesung am Tag um 8:30 zu erreichen (die wär sich planmäßig ausgegangen). Als wir dann dort waren, war die dann aber leider wieder mal nur auf Russisch (total super dass solche Kurse für Austauschstudenten mit wenig bis gar keinen Sprachkenntnissen empfohlen werden) Verärgert und trauernd um die verschwendete Schlafenszeit gingen wir mal auf nen Kaffee. Beim Bestellen am Buffett zeichnete ich mich dann wieder super aus - Wollte eine Flasche Wasser dazubestellen, anstatt "woda" kam bei mir aber ein "wodka" raus. Die verwunderten Blicke der Dame könnt's euch vorstellen. Sie nahms aber ebenso mit Humor und ich bekam doch noch mein Wasser.

Mitten in der Nacht, also um ca. halb 1, musste Gabi dann noch die Trainingsjacke von Armin nähen, da diese in der Achselhöhle einfach riss, als Armin sie schwungvoll anzog. Da er so aber unmöglich herumlaufen konnte, hatte er das dringende Bedürfnis diese schnellstmöglich wieder flicken zu lassen.

Am Dienstag war dann ein harter und echt langer Tag. Nach weiteren Mühen versuchten wir unsre Informatikkurse -die da eh voi für d'wirscht san - irgendwie zu ergattern. Als wir zuhorchten wurde uns aber schlecht - sich 17 Wochen lang in einen Kurs zu setzen, indem mit einer Erklärung des Desktops begonnen wird, ist dann doch etwas zu viel. Verhandelten wieder etwas mit dem Prof. und dürfen jetzt eine Website erstellen, die - wenn sie ihm gefällt - als "Bestanden" gilt und bekommen schon mal 2 von unsren 4 Credits. Fanden dann noch eine zweite Prof. die für Sachen "Info-System" zuständig ist. Die wollt uns dann nen Kurs in Financial Systems geben (Programm zur Erstellung von Business Plänen,...) - würden dafür auch 2 kriegen. Freudig gings nach Haus - jedoch währe diese nicht lange denn am MI hieß es dann wir könnten den net machen weil der für Master-Studenten wär und wir ja Bachelor's sind. Tja - für die gibt's in Russland nur ne Einführung in Windows mit Word, Excel und so Zeugs. Somit sind unsre Sorgen nach wie vor präsent und das Diskutiern geht weiter.

DI Abend wurde der Ärger aber besser - Armin hatte (nachdem er am Montag vergessen hatte!!) diesmal für uns gekocht - Calamari mit überbackenen Nudeln und Fisch. War voi gut und genau was wir brauchten, denn zum Kochen hät ma an dem Tag echt ka Lust mehr ghabt.

Heut war's dann wieder gemütlicher - zwei anstrengende Stunden National Economy in einem viel zu kleinen Raum. Der Prof. präsentierte irgendein Copy-Paste Zeugs aus dem Internet, die russ. Mädls schminkten sich, rissen Grimassen, spielten mit Luftballons, die sie anschließend unsren Burschen schenkten, und horchten Radio, die russ. Burschen zeichneten an die Tafel sobald sich der Prof. umdrehte - ein einziger Kindergarten. Unsre Lektoren sollte man echt mal hier her schicken. Die würden sich sooo freun wenn die wieder z'haus wärn und unsre wohlerzogenen österreichischen Studenten vorfinden würden, bei denen sich nicht alles nur um Kleidung und Schminke dreht. Die Auftusserei hier ist nämlich echt der Wahnsinn - werden euch dazu noch einige Eindrücke schenken, sobald wir die besten gefunden haben.

Am Nachmittag ging's heut ins Stadion - Volleyball European Championsship Spiele findet grad in Moskau/ St.Petersburg statt. Sahen uns für 100 Rubel (also ca. 3€) das Spiel Belgien-Finnland an, das für die Finnen siegreich ausging. War echt cool und spottbillig ;-)

Beim Heimfahrn hatten wir das große Glück Rush-Hour in der Metro zu erwischen -echt ein Horror (siehe Foto). In den Abteilen wars nicht besser und zu allem übel ging das Sch****drum, in dem es sau heiß und eng war in einem Tunnel ein und wir standen ca. 10 Minuten eingezwickt rum bis es endlich weiterging! So was wünscht man echt keinem!
Was in Moskau auch ganz wichtig ist, gehe nie gegen den Strom, den das ist unmöglich bzw. wenn dann sehr anstrengend!!!

sodala - jetzt fällt ma nix mehr ein, also
kisses betty
und Gabi

Sonntag, 9. September 2007

hund's müde und sau regen

so ... nach einem Tag Blog-Pause melden wir uns nun zurück

am Freitag wurden wir von den WU'lern echt noch verwöhnt - Kotelett, Kartoffeln, Salate, ... einfach alles was das Herz begehrte *G*
dann noch ein Stamperl Wodka und wir waren fertig und gewappnet für die große Partynacht (können ja von 1-6 nicht ins Heim also mussten wir bis 6 weg bleiben - echt hart ;-))

Waren eine Gruppe von ca. 15 Leuten die in einen Klub am Ring gingen. Der Klub B2 hatte 5 Floors und war echt riesig. Tanzten die ganze Nacht inmitten von hunderten Russen, die uns "foreigners" gar nicht abgeneigt waren. Die Burschen wurden von heiß aufgestylten Mädls wild angetanzt (schließlich glauben die ja alle unsre Landsmänner wären wohlhabender) und wir Mädls mussten schließlich von den starken österreichischen Männern beschützt werden, denn die Russen sind wahrlich nicht langsam in Sachen "Annäherungsversuch" - Einmal hinter nem Mädl (eh gscheiter so - sonst würd man gleich davon laufen bei den hässlichen Gestalten) wird gleich zugepackt, die Hände überall und so eng getanzt wie nur irgendwie möglich.

Unsre österreichischen Casanova leisteten aber vollen Einsatz (fast schon zu viel denn ne Rauferei die fast entstanden wär, war in keinstem Interesse von uns allen) und so kamen wir gut durch die Nacht. Bier gab's für 110 Rubel (ca. 3 Euro) und Cocktails ab 250 dh. der Klub hatte für Russland echt moderate Preise, ganz wie daheim halt. Als wir zum ersten Mal auf die Uhr sahen war's bereits 5h früh. Nachdem wir dann einen Kollegen gesucht hatten, der plötzlich verschwunden war (Aufklärung zu späterer Zeit, dass er einfach irgendwo eingestiegen war und heimg'fahren war), ging's auch bei uns zur Metro in Richtung "dormitory" (Studentenheim)

Die Metrofahrt erwies sich als echter Knüller. Armin war von neuen russischen Bekannten mit Wodka überhäuft worden (ein Stamperl war ca. die dreifache Menge vgl. mit zuhaus - nach russischem Standard muss der natürlich pur und auf ex ausgetrunken werden) - der Rausch war perfekt. Als er sich setzen wollte weil er total k.o. war, wählte er leider die Bank, die schon voll besetzt war. Er fiel somit auf einige Leute, sodass eine Studentin aufstehen musste damit er dann Platz hatte. Als er dann eine Russin neben sich entdeckte, die in ein Buch vertieft war, war seine Neugierde riesen groß und beugte er sich über ihr Buch um herauszubekommen was sie da las. Die Freude der Frau war natürlich nicht zu übersehen ;-) aber sein nettes Lächeln entschärfte die Situation vollkommen. *g*

Zuhaus angekommen wurde noch alles Essbare, das vom großen Abendessen da war, verspeist bevors dann endlich ins Bett ging.

Am Samstag war's dann 1h Mittag als wir endlich aufkamen (eh noch sehr widerwillig) - frühstückten schnell bevors zu ner Exkursion mit den russischen Studenten ging, die uns nun jeden Samstag etwas von Moskau zeigen wollen. Mit hundemüden Augen schlenderten wir mit ihnen zu einem großen Platz (Victory Park), der dem 2ten Weltkrieg gewidmet ist und ein beliebter Ort für alle Moskauer - vor allem auch für Brautpärchen, denn wir sahen wohl min. 10 von denen (lt. russischer Auskunft hat man einen Wunsch frei wenn man an einem Tag 3 sieht - dh. wir waren echte Glückskinder *G*). War echt höllisch groß der Platz mit Springbrunnen am Rande und einem großen Obelisk, auf dem die betroffenen Städtenamen zu lesen waren. Gingen dann in das dort angesiedelte Museum (Museum of the Great Patriotic War) - war echt toll gestaltet (Fotos folgen noch)

Anschließend noch in eine Schokoladniza (Schoko/Kaffeehaus) - bekamen große Decken gegen die Kälte (weil wir im "Gastgarten" saßen) und genossen alle Arten von Schoko, bevors nach Haus' und ab ins Bett ging. Schliefen dann ca. von 7 bis 11h. Dann gab's erstmal "Mittagessen" (glich schon eher nem Mitternachtssnack, aber egal) - eine gute österreichische Eierspeis' mit Käse. Dann noch a bisi plaudern, fernsehn und hin und her diskutiern ob wir nun ausgehn sollen oder net. Im Endeffekt warn wir so fertig (die ganze Woche ja pro Nacht net mehr als 4-5h bekommen) dass wir todmüde ins Bett fielen und heut wieder erst mittags aus dem Bett kamen.

Heut war's dann ein ruhiger Tag - regnet in Strömen so dass das Sightseeing wörtlich ins Wasser fällt. Gingen später schnell etwas Kaffeetrinken zu MyMy (gesprochen MuMu) - ist ein gutes und sehr beliebtes Restaurant in dem man sich in ner langen Reihe anstellt und dann einfach auf das Essen zeigt das man gerne hätte (also auch für nicht Russisch bewanderte ganz ok);
Unser Tischnachbar (ein absolut betrunkener Russe - war da schon 4h Nachmittag!!) unterhielt uns mit seinen Essenskünsten - begonnen hatte er mit den Fingern (irgend so ne Soße mit Kartoffeln und Fleisch), dann holte er sich doch noch ne Gabel, wobei das meiste Essen dann irgendwo nur nicht in seinem Mund landete - tja uns schließlich beschloss er in seinem Essen ein Nickerchen zu machen (ob das so entspannend war?!)

Wieder zuhause nahmen wir mal Maß von unsrem Bett, denn die sind echt sooo sau-winzig - die Matratze hat sage und schreibe ganze 70 cm!!! Wahnsinn oder?! Also fett werden dürfen wir hier echt net sonst müss ma am Boden schlafen ;-)


have a nice Sunday at home!
kisses betty

Freitag, 7. September 2007

start ins wochenende

eigentlich fing unser Wochenende ja schon gestern an - hatten am Abend wieder eine gemütliche Runde mit etwas Wodka (natürlich wieder brav getarnt in Wasserflaschen)
war echt lustig, bis plötzlich die Meldung kam, dass eine Inspektionstruppe im Haus wär - gerade im 5ten Stock weil da Leute ziemlich aufeinander eingeschrieen hatten oder so ...
in unsrer Not suchten wir nach guten Verstecken für die leeren Bier und Wodka-Flaschen und fanden auch schnell eins unter unsrer Badewanne. Da das Risiko aber noch nicht ganz eingedämmt war, beschloss ich schneller Hand einfach gleich mal auch eine gute, warme Dusche zu nehmen - gedacht, getan;
Als ich fertig war schien die Luft auch schon wieder rein zu sein und weiter ging die Party, bis alle total k.o. und mit nem' leichten Schwipserl ins Bett fielen.

Der Morgen danach war denn echt hart - irgendwie war die Neugierde Neues zu probieren gestern keine gute Idee gewesen, denn der eine Wodka, der mit Gewürzen versetzt (und dadurch echt verschandelt war!!) worden war, war echt scheußlich gewesen und dementsprechend gut ging es unsren Mägen *G*

Die Vorfreude auf die Vorlesungen heute war dann umso größer, vor allem beim Gedanken an die neu-entdeckten Klos an der Uni (ein großes Loch in einer Wanne am Boden mit Schwingtür zum rein- und rausgehn) die wahrlich nicht sehr benutzerfreundlich scheinen. Ganz ehrlich haben wir noch keinen blassen Schimmer wie diese körperliche Erleichterung zu bewerkstelligen ist, ohne dass man sich dabei selbst trifft aber wir werdens wohl noch irgendwie rauskriegen ...

Müde und mit nem kleinen Brand ging's dann um ca. 10h in die Uni, wo wir mal schnell einige leere Flaschen entsorgten und dann in Economic History gehn wollten - waren schon etwas spät dran und der Saal vollbesetzt. Gingen rein und kurz drauf wieder raus um Stühle zu holen. Der Lektorin schien dies gar net so zu gefallen, war uns aber reichlich egal. Wieder im Saal sitzend zischten unsre Wasserflaschen, wodurch wir die nächsten Blicke ernteten. Als die Lektorin sich dann wieder ihrem Fach zuwandte, bemerkten wir schön langsam, dass die Vorlesung hier allem Anschein nach nun auf Russisch sei, was uns nicht länger hielt und wir verließen den Raum (wieder mit unzähligen Blicken der verwunderten und belustigten Studenten und einer nun schon sehr mies gelaunten Lektorin *G*) - War wieder mal ne Meisterleistung von uns

Nahmen dann noch an Labor Economy teil bevor's zu Russisch ging. So gar nicht motiviert suchten wir nach dem Raum um dort dann überrascht zu werden. Unsre Russisch-Mentorin wollte nämlich ebenso wenig wie wir in den Gemäuern der Uni bleiben (es war soooo sau heiß darin - ham geschwitzt wie die sch**** weil die Sonne so herein brannte und die Fenster irgendwie net wirklich zu öffnen sind) - Kurzerhand ging dann gemeinsam in nen Park wo's erstmal Blinis zu essen gab (ähnlich unsren Palatschinken, die dann mit Fleisch, Käse, Sauerrahm, Kaviar oder ner süßen Soße gegessen werden). Danach drehten wir ne Runde und unsre Prof. erzählte uns einiges über den Park (war früher Zarengebiet; Peter I hatte dort seine Sommerresidenz,...) und wir sahen einige vergnügte Hochzeitspärchen beim Fotoshooting, was in Russland (hier sind echt viele total abergläubisch) Glück bringen soll.

Nach dem Spaziergang war's dann genug für heut und es ging zurück zum Heim, wo am Abend nun im ärgsten Chaos Formulare für die Studenten-Metro-Cards ausgefüllt wurden. Des war vielleicht ein Umsch*** - also recht viel umständlicher und kompliziertere Zugänge zum Arbeiten als hier gibt es glaub ich nicht. Aber auch das haben wir überlebt.

Tja und nun warten wir darauf dass unsre österreichischen WU Kollegen was Gutes zum Essen zaubern denn die ham beschlossen heut echt groß aufzukochen - so mit Kartoffelsalat und guten österreichischen Gerichten ..... home sweet home ...

kisses, betty

Donnerstag, 6. September 2007

sonne sonne sonne

so ... ne Woche hama jetzt hinter uns;

langsam gewöhnt man sich hier an alles - spätes schlafen gehn (war gestern wieder 3h Früh aufgrund einer nicht leer werdenden Wodka Flasche, guten Gesprächen, einigen lustigen Spielchen, einer genervten Betreuerin (dejournaja) und überdrehten Studenten) und frühes Aufstehn, schließlich gab's heut ab 8:30 wieder 4h Russisch.

der Stundenplan nimmt langsam aber sicher auch Form an (gar net so leicht bei 16 verpflichtenden Stunden Russisch/Woche neben den anderen vom Hofi gewünschten Sachen!!!) - haben uns wie bereits geplant viele Fächer ausgesucht, die nach ca. 10 Wochen (also November *g*) fertig sind - so bleibt Weihnachten und im neuen Jahr dann viel Zeit um noch alles zu erkunden und unsre Besuche in Empfang zu nehmen

Gabi und ich konnten unsre Schwierigkeiten im russischen Spanisch (Sprache war ausschließlich Russisch und unser Verständnis gleich Null) auch meistern - werden den Kurs dezent auslassen und nur mal a bisi Prüfung am Ende machen - die lassen ja mit sich reden die Russen ;-)

Zur generellen Lage kann man sonst nicht viel Weiteres sagen - die Gruppe hier im Heim (ca. 40 Studenten auf einer Etage aus den verschiedensten Gegenden der Welt) wächst schön langsam zusammen. Die Sonne scheint sodass wir mit kurzärmligen T-Shirts unterwegs sind und den Herbst bei ca. 20Grad genießen.

In diesem Sinne schicken wir unsrer verregneten/von Hochwasser gefährdeten Heimat, die angeblich bereits die ersten Schneeflocken genießt einige warme Sonnengrüße

kisses, betty

Mittwoch, 5. September 2007

erste eindrücke

also liebe Leute!

hat etwas gedauert aber nun ist er da - unser Moskau Blog; sind alle drei etwas schreibfaul aber wir werden unser bestes versuchen regelmäßig zu berichten, damit ihr an unsrem erlebnisvollen Aufenthalt (fast) live dabei seid und mit uns von Abenteuer zu Abenteuer ziehen könnt! *G* - genug geschwafelt also:

Am Donnerstag, dem 30. August 2007 war's so weit - um 8h früh ging's los zum Flughafen Wien. nach unzähligen Malen an Kofferwiegen, damit wir nicht über die vorgeschriebenen 20kg kommen und doch genug mithaben wars mittags soweit und wir saßen in nem' hübschen niki-Airbus der uns holprig (rauf-runter-links-runter-rauf-....) doch noch nach Moskau brachte.
Wir passierten die Passkontrolle ohne große Probleme, nahmen den Zug zum pawelezkaja woksal (Bahnhof) und dann gings los -> alle drei keinen blassen Schimmer in welche Richtung wir voll beladen starten sollen. Als wir dann am richtigen Weg waren, schien es wie verhext. Irgendwie konnten wir das Studentenheim einfach nicht finden. Zu allem Übel machte mein Koffer dann schlapp (Räder kaputt). Ritterlich nahm sich Armin dieser Aufgabe an und schleifte den Koffer noch so lange, bis Eisenstückchen vom Rand derartige Funken am
Boden erzeugten, dass der Koffer getragen werden musste. Kurz darauf erging's uns mit Gabis Koffer nicht besser. Blieben dann stehen bis Gabi (ohne Gepäck) die Unterkunft gefunden hatte.

Dort eingezogen warteten wir Mädls bis 23h auf unser Zimmer. (Armin hatte seines schon) Nach dem Abendessen bei McDonalds wurde bezogen ;-)
Die Zimmer sind ganz passabel, die Betten wahnsinnig klein (Umdrehen ist nicht drin außer man möchte den Boden unter sich mal spüren) und die Matratzen durchgedrückt. Todmüde schläft's sich aber dennoch gut darin.

An den ersten Abenden versuchten wir uns gleich mal mit den anderen auf unsrem Stockwerk (Algerier, Belgier, Österreicher, Deutsche, Franzosen, Russen, Finnländer, Holländer, ....) bei ein paar gemütlichen Runden bekannt zu machen. Aufgrund neuer plötzlich einberufener Änderungen war es jedoch anscheinend nicht mehr gestattet zu trinken im Heim weshalb wir bald den Sicherheitsdienst da hatten, der auf Russisch wild herummaulte. Indem wir nicht viel verstanden hatten, gingen wir ins Zimmer und tranken dort weiter. Am nächsten Tag war's dasselbe und mit meinem Glück konnte sich der nicht allzu nette Herr gleich daran erinnern, dass ich am Vortag bereits "ermahnt" worden war. Glaub das zweite Mal jetzt war so ne Art Verwarnung aber noch ist keiner aus dem Heim geflogen (noch nicht ;-)) .... und einfallsreich wie wir sind gibt's jetzt halt Wodka aus den Wasserflaschen *G* - Funktioniert einwandfrei

Tja und bei den Gesprächen mit den anderen gab's gleich mal die ersten Schocker zum Abendessen - Ein Niederländer war zur Passkontrolle aufgehalten worden. Die Polizei nahm ihm den Pass weg, er wollte die Botschaft anrufen, wurde daraufhin von dem Polizisten gewürgt, woraufhin er ausholte und dem Polizisten eine verpasste. Kurz darauf saß er am Präsidium und wurde einem russischen Verhör unterzogen, bevor sie ihn im no-where aussetzten und er sich den Weg zum Heim mal suchen musste.

Am ersten Tag nach der Ankunft waren wir den ganzen Tag mit bürokratischen Formalitäten wie Registrierung, Visum, SIM Karte für Handy, Studentenausweis etc. beschäftigt. Echt mühsam diese Sachen - von einem Büro zum anderen, zahlen, warten, ....

Abends war Moskaus 860 Geburtstag - ließen es uns natürlich nicht nehmen da mitzufeiern und erkundigten gleich mal die Innenstadt. Die Polizisten überall waren etwas schockierend, vor allem die vielen Lastwagen mit Soldaten; überlebten aber ohne Probleme und waren rechtzeitig zurück (Heim wird von 1h früh bis 6h früh geschlossen - entweder man findet ein gemütliches Straßenplätzchen - die jedoch rar sind - oder man hat eine bessere Zeiteinteilung)

Nachdem wir dann den halben nächsten Tag verschlafen hatten, ging's mal ans Einkaufen, dass sich bereits jetzt als nervig erweist. Da uns jegliche Möglichkeit für Großeinkäufe fehlt und das Zeugs ganz schön schwer wird, sind unsre Vorräte immer wieder knapp.

Am Sonntag dann - das erste aufkeimende Sicherheitsgefühl - und am Abend dann - wieder zerstört!! - zwei Fliesenleger hatten am Vortag um 23h abends beschlossen mit ihrer Arbeit in unsrem Stockwerk zu beginnen. Anscheinend hatte ihr Chef ihnen an diesem Tag nen kleinen Besuch abgestattet, was ganz zu ihren Widerwillen war - und diesen wussten sie auch zu zeigen (etliche Blutspuren im Stiegenhaus bezeugten dies - scheint gut vermöbelt worden zu sein der Herr) -> Tja, in Moskau herrschen halt noch andere Gesetze.

So ... für heut mal genug ... jetzt gibt's noch a Gute-Nacht-Biertschi damit unser Kopf (von dem allerseits immer präsenten Russisch schon langsam Gehirn-gewäschter Kopf) mal etwas Entspannung findet.

kisses betty