Mittwoch, 5. Dezember 2007

Advent Advent ...

Haben euch natürlich noch nicht vergessen - aber wie das Leben so spielt kommt unverhofft oft ...

Also ein Rückblick: Nach unsrer Tour in einige russische Städte (es heißt ja immer Moskau sei nicht Russland) - hieß es erst mal "back to reality" denn die nächste Prüfung stand an in Organizational Behaviour. Indem wir vermuteten dies wär die einzige Klausur die möglicherweise nach dem gewohnten, annähernd österreichischen Standard ablaufen könnt, setzten wir uns mit den Zetteln zum Lernen ins Bett und tratschten im Endeffekt über Gott und die Welt. Um 4h Früh beschlossen wir dem "Lernen" ein Ende zu bereiten - hatte ja eh kaum Sinn. Am Morgen bereit zur Klausur und noch die must-knows ausgetauscht um doch etwas gerüstet zu sein, trafen wir auf unsre russischen Kollegen, die uns getrost versicherten "It is all about cheating". Beruhigt gings zur Klausur, die schlussendlich mit Bravour gemeistert wurde ;-)

Am Freitag hieß es natürlich erstmal das nächste bestandene Exam feiern - und ab gings in die "Fabrique" von den 20 Leuten die hineinwollten schaffte es ca. die Hälfte. War ein gemütlicher, lustiger Abend - waren ja schon lang nimma dort gwesen *G*

Am Samstag hieß es chillen und ausschlafen. Total unmotiviert die Dorm-Wände zu verlassen und raus in die Kälte zu gehn, machten wir uns gemütlich den ersten schönen Glühwein der schlussendlich zwar mehr zum Punsch wurde aber ... egal ... Hauptsache gschmackig ;-)

Gut aufgeheizt waren wir dann auch schnell gestylt und ab gings in die nächste Partynacht.

Aufgrund dieser überraschenden Wende am Samstag Abend gabs am Sonntag keine großen Touren sondern nur ein gemütliches Schlendern auf der Hauptstrasse Moskaus - der "Twerskaja", die von Twer direkt in den Kreml führt, daher auch der Name ;-)

Die rießen Straße war der erste Teil einer Verbindung nach Westen und ins Baltikum sowie die erste steingepflasterte Straße in Moskau, da Peter der Große zu damaligen Zeiten natürlich würdig in seine Geburtsstadt einreisen wollte. Damals sind hier zahlreiche Paläste, Hotels und Geschäfte entstanden. Die Straße, die früher in etwa eine Breite von 20 Metern aufwies, wurde unter Stalin auf 42 Meter vergrößert. Indem auch die meisten Zaren bei ihren Reisen immer wieder diese Straße passierten, hatte sie auch den Spitznamen "Zarenstraße" - irgendwie logisch oder? *G*
Tja ... soweit so gut ... nach einem guten Stückchen schlendern zog es uns Mädls (Sandra, Vicky, Christl, Gabi, Betty) aber dann doch noch in eine Schokoladniza ... dem Ruf der Schokolade folgt man halt einfach zu gern *g*

Am Mittwoch gabs dann eine weitere Runde auf der Twerskaja - eine unsrer liebenvollen, geduldigen russ. Prof's führte uns a bisi rum ... rein gings zB in den Feinkostladen Jelissejew - der eines der allerersten Geschäfte in Moskau war und sich zum Edelshopping entwickelte; das Gebäude ist wirklich sehenswert - die Einrichtung und Wände einfach wunderschön. Indem mich persönlich jedoch starker Schnupfen quälte war das schönste am ganzen Rumgang der Gang in die Apotheke *G*

Mit Medikamenten "gepimpt" gings dann am Donnerstag nach einer Shoppingtour in den alten Zirkus Moskau's, der nach dem berühmtesten Clown Russlands Juri Nikulin benannt ist. Zu sehn gabs am Anfang unzählige Tierchen, mit denen Kinder und andere Freiwillige posieren konnten. In der Show selbst kamen dann jedoch weniger Tiere dran' - einzig ein paar Hündchen und Äffchen - die einem großen Stress was das Wechseln der Kostüme anbelangte, ausgesetzt waren; Ansonsten gabs typische akrobatische Darbietungen; Erwähnenswert ist hier vielleicht auch noch, dass das "Zirkuswesen" in Moskau nicht wie daheim ist - während bei uns der ein oder andere Wanderzirkus mal sein Zelt aufbaut, findet man den in Moskau in einem fixen Gebäude. Die Clownereien waren hier schon im 17. und 18. Jahrhundert sehr beliebt; Alles in allem wars ein netter Abend der etwas anderen Art;

Am Freitag gings dann wieder richtig los - Geburtstagsfeiern von 3 Leuten standen am Programm - Rita aus Wien (die uns mit ner Sachertorte nach Strich und Faden verwöhnte - mmmmhhhhh - siehe Foto), David aus Deutschland und Rasmus aus Dänemark; Nach einem gemütlichen, lustigen Einstimmen im Heim gingen die ersten schon ins Bett als andere wieder in das Klubleben starteten. Zielklub war wieder Sorry Babushka - weils wir wussten dass dort alle von uns ohne Schwierigkeiten reinkommen würden. Wie's der Zufall so will feierte der Klub auch grad seinen Geburtstag und die Runde war perfekt *G* - Getanzt, gefeiert und hochgelebt wurde wieder bis in die frühen Morgenstunden, wo das lustige Treiben bei der ein und der anderen Eierspeise ausklang.

Am Samstag war Stille am Gang, in den Zimmern, in der Küche, einfach überall - total erschöpft aber mit nem Lächeln über den letzten wirklich tollen Abend auf den Lippen erholten sich alle gründlich.

Am Sonntag war Essen beim Japaner mit unsrer zweiten russ. Prof. angesagt - wieder einmal legte sie mir ans Herz doch mehr Wodka zu trinken, weil nur dieser würde mir bei meiner Verkühlung helfen *G* - ein gutes Essen genossen und überrascht von dem lieben kleinen Geschenk das sie für uns hatte (bekamen alle ein kleines, dünnes Buch mit ner Mini-Geschichte weil wir im russ. Unterricht beinahe jedes Mal eine neue Geschichte/Sage/Legende aus den unterschiedlichsten Gegenden durchnehmen, die wir dann bis zur nächsten Stunde lernen und mündlich in eigenen Worten wiedergeben - hilft wirklich beim formulieren, Wörter lernen und sprechen!!)
Da ja auch der erste Adventsonntag anstand trafen sich 6 Mädls (Gabi+ ich - Österreich, Chistl -Südtirol, Vicky + Silvia + Susi - Deutschland) zum Kekse backen.
Mit ner gewaltigen Portion Fantasie was das Abwiegen anbelangt machten wir uns ans Werk - bei Gabi und mir standen Vanillekipferl, Zimtsterne und Cornflakes-Schoko-Kekse am Programm. Die andren entschieden sich für nen bunt verzierten Mürbteig und ebenfalls Zimtsterne.

Mit Mehl und Teig bekleckert, in guter Weihnachtsstimmung und drei Glühweinflaschen später waren die Kekse fertig. Zum Verkosten trafen wir uns dann im common room bei einer neuen Flasche Glühwein (diesmal wieder zum Punsch umfunktioniert) um eine Kerze anzuzünden. Haben zwar keinen Adventkranz aber melancholische Stimmung kam schon auf ... vielleicht sogar mehr als zuhause bei einem Kranz - irgendwie schon komisch wenn man dann an Sachen denkt die daheim ganz anders ablaufen und irgendwie so selbstverständlich geworden sind, dass man sie in der gewohnten Umgebung kaum schätzt ... und kaum ist man weg, merkt man wie sehr man doch an diesen kleinen Traditionen hängt *G*

Wir hoffen ihr hattet einen schönen ersten Adventsonntag und wünschen euch schon mal nen braven Nikolaus (bzw. nen nachsichtigen Krampus für all jene unter euch, die vielleicht net so brav warn ;-)) - wir werden auf den heuer wohl verzichten müssen ... (is' ihm wohl zu kalt ;-))

besinnliche Küsschen nach Hause,
betty

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website dawai-dawai.blogspot.com Links tauschen